Der Forschungscampus STIMULATE hat ein langfristiges Forschungsprogramm entwickelt. Es wird zunächst auf onkologische und neurologische Applikationen fokussiert. Die Forschung erfolgt in medizintechnischen Forschungsgruppen – einerseits mit speziellem Fokus auf die onkologische oder neurologische Applikation sowie andererseits mit übergreifender Ausrichtung. Flankiert werden die medizintechnischen Gruppen durch medizinisch-klinische Integrationsgruppen.
Der Fokusbereich Onkologie befasst sich mit zwei wesentlichen Teilzielen.
Zum einen soll ein integrierter Hightech-Operationsraum auf der Basis von vielseitig verfügbaren MRT-Standardgeräten für eine routinemäßige, bildgestützte minimal-invasive Diagnostik und Therapie von Tumoren und Metastasen des Abdomens, insbesondere der Leber, aufgebaut werden. Innerhalb der Projektlaufzeit soll dabei der ganzheitliche Therapieansatz am Modell demonstriert werden. Des Weiteren werden einzelne Komponenten bereits in den klinischen Alltag überführt.
Das zweite Teilziel besteht in der Entwicklung eines roboter-gestützten Operationsraumes für die hochpräzise Therapie von Tumoren und Metastasen der Wirbelsäule. Dabei sollen ein Angiographiesystem, ein Leichtbauroboter und ein Navigationssystem für die bildgestützte minimal-invasive Therapie von Wirbelsäulentumoren bzw. Metastasen mittels Radiofrequenzablation (RFA) realisiert werden.
Die drei Forschungsgruppen Klinische Integration (OI), Interventionelle MR Bildgebung (OB) und MR-Tools (OT) sind speziell auf diesen Fokus ausgerichtet.
Der Fokusbereich Neurologie gliedert sich während der Projektlaufzeit ebenfalls in zwei wesentliche Teilziele.
Zum einen soll ein interventioneller Operationsraum als zentraler Ort der Schlaganfall-Akuttherapie (One-Stop-Shop) und Aneurysmentherapie für schnelle, effiziente und sichere Behandlung dieser Krankheitsbilder etabliert werden. Hierbei gilt es, die Funktionalität des Angiographiesystems um eine Niedrigkontrastauflösung und Perfusionsbildgebung zu erweitern und Technologien (CFD-Simulation und Auswertung, Flow-Diverter Design, Planungstools) für die Entwicklung patientenindividueller Gefäßimplantate bereitzustellen.
Das zweite Teilziel befasst sich mit der Bereitstellung von Gehirn-gesteuerten Prothesen für Schwerstbehinderte nach Schlaganfall für die Teilhabe am täglichen Leben. Der Fokus wird hierbei auf die Bereitstellung eines mittels ECoG gesteuerten Roboterarms, welcher eine einfache noch zu definierende Aufgabe, z. B. Greifen und Heranführen einer Tasse an den Mund, zuverlässig erledigt.
Mit diesen Aufgaben befassen sich die Forschungsgruppen Klinische Integration (NI), C-Arm-Bildgebung (NB), Tools, Hämodynamik (NT) und Brain-Machine-Interfaces (BMI).
Applikationsübergreifende Forschungsgruppen mit einem breiten Kompetenzspektrum aus der Robotik und der medizinischen Bildverarbeitung ergänzen die Integrations- und Medizintechnikgruppen und stellen Technologien bereit, die in den Forschungsgruppen beider klinischer Fokusbereiche Anwendung finden.
Strukturell gehören diesem Bereich die Forschungsgruppen Robotik (RB), Bildverarbeitung und Visualisierung (BV), Therapieplanung und Navigation (PN) an.
Die Servicegruppe Transfer, Services, Schutzrechte (TR) verfolgt die Aufgabe, professionelle Business-Services bereitzustellen, Erfindungen und Schutzrechte zu verwalten sowie den Transfer der Forschungsergebnisse in die Unternehmen zu organisieren.
Weitere Informationen zur Vorphase des Projektes mit der Laufzeit vom 01.03.2013-28.02.2014 finden Sie hier.