Interviewter: Peter Knüppel Stelle: Studiengangsmanager Bachelor Medizintechnik Interviewerin: Lea Nickel Datum: 16.03.2022
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Interview:
Wie startest du normalerweise in deinen Arbeitstag?
Antwort:Das kommt darauf an, ob gerade Semesterpause ist oder nicht. In der Semesterpause ist eigentlich jeder Tag anders. Während des Semesters geht es üblicherweise morgens gleich mit Lehrveranstaltungen los.
Also ein sehr abwechslungsreicher Alltag.
Antwort: Auf jeden Fall. Das ist auch das Tollste an meinem Job, dass ich hier eine riesengroße Bandbreite an Tätigkeiten habe. Ich halte Vorlesungen oder Übungen und organisiere den Bachelorstudiengang Medizintechnik; das heißt, Anträge von Studierenden bearbeiten, Studierende im Verlauf ihres Studiums beraten und Probleme lösen. Außerdem kümmere ich mich um die Werbung für den Studiengang, das ist der Teil meiner Arbeit, wo ich mich so richtig kreativ austoben kann.
Im Rahmen der Studiengangswerbung produzierst du auch Videos, woran arbeitest du gerade?
Antwort: Das letzte Projekt, an dem ich gearbeitet habe, ist noch nicht online, da möchte ich noch nicht zu viel verraten. Was ich sagen kann, ist, dass eine interaktive Quizshow entstehen soll, bei der Studierende auf YouTube live mitraten können. Es wird auf jeden Fall etwas komplett Neues – das fasziniert mich auch so an der Arbeit, dass man sich immer wieder neue, spannende Wege für Werbung überlegen muss. Ein weiteres Projekt, das aufgrund der Pandemie lange stilllag, wir aber bald wieder aufnehmen können, ist die Werbung an Schulen. Wir fahren mit unserem Krankenwagen direkt auf die Schulhöfe und zeigen Schüler:innen, was der Studiengang Medizintechnik und auch der Forschungscampus STIMULATE zu bieten haben: von der bemerkenswerten technischen Ausstattung bis hin zu den super netten Leuten.
Die praktische Komponente des Studiums ist sicher für viele reizvoll. Du hast beispielsweise auch ein Video von einer Live-Schaltung in den OP gemacht, wie verläuft allgemein die Zusammenarbeit mit den Mediziner:innen?
Antwort: Alle sind hier sehr offen und an der gemeinsamen Zusammenarbeit interessiert. Das habe ich mir früher viel schwieriger vorgestellt. Ich frage meistens, wenn was Spannendes am Forschungscampus passiert, ob wir da ein Video für unsere Studierenden draus machen können, und stoße auf große Bereitschaft. In dem Fall von dem Video hat Professor Croner uns die Möglichkeit geboten aufzunehmen, wie der DaVinci OP Roboter eingesetzt wird. Daraus ist eine spannende Vorlesung entstanden, die natürlich bei unseren Studierenden sehr gut angekommen ist.
Es ist schön, dass die Menschen den interdisziplinären Aufbau von STIMULATE annehmen und dann spannende Projekte entstehen können. Jetzt erstmal wieder zurück zu dir: Wie verlief dein Weg an die OVGU und zum Forschungscampus.
Antwort: Ich habe hier Informatik studiert. Das heißt, ich bin schon seit meinem Studium da. Ich komme aus der Nähe der Lutherstadt Eisleben und habe mich damals aufgrund der regionalen Nähe für Magdeburg entschieden. Nach meinem Studium habe ich nahtlos bei Professor Rose am Lehrstuhl angefangen, noch bevor es den Forschungscampus in dieser Form gab und habe da in der Sparte Telemedizin gearbeitet. Mein ursprünglicher Plan war es, Richtung Medieninformatik zu gehen, aber ich habe dann gemerkt, dass die eigentliche Tätigkeit als Informatiker mir gar nicht so wichtig ist, sondern es mir vor allem um einen abwechslungsreichen Arbeitsalltag und ein angenehmes Arbeitsumfeld geht. Und das hat bei Professor Rose von Anfang an gepasst, und so bin ich dann hiergeblieben.
Damit bist du jetzt schon wirklich lange am Forschungscampus dabei – wie hat sich dieser entwickelt und wie hast auch du dich mit ihm verändert?
Antwort: Die große Wende am Forschungscampus war der Umzug in den Speicher B. Sowohl von der kontinuierlichen Verbesserung der technischen Ausstattung als auch von dem regen Austausch, der durch die örtliche Nähe aller Kolleg:innen ermöglicht wird, hat der Forschungscampus stark profitiert. Ich persönlich konnte mich immer wieder in neue Themengebiete einarbeiten und durch die Betreuung der Werbung auch mein Hobby, das Filmemachen, viel stärker einbauen.
Was ist für dich das Besondere an der Verbindung von Filmografie und Forschung?
Antwort: Ich mag es, am Ende etwas Fertiges zu haben, das man mit anderen teilen kann. Es kommt hinzu, dass die Themen, die ich hier behandle, viel reizvoller sind und auch mehr Seltenheitswert haben als beispielsweise meine Urlaubsvideos. Hier am Forschungscampus muss ich im Prinzip bloß die Kamera schnappen, über den Flur laufen und schon kann ich spannendes Material produzieren, was so nicht jeder machen kann.
Was sind deine Ziele für den Forschungscampus und auch für dich selbst?
Antwort: Mittelfristig habe ich mir das Ziel gesetzt, die Studienwerbung so zu verbessern, dass wir noch bekannter werden und ein entsprechendes Image etablieren können. Außerdem möchte ich die digitalen Lehrformen, die wir aufgrund der Pandemie erarbeiten mussten, in den normalen Lehrbetrieb integrieren. Damit meine ich nicht, dass weiterhin online unterrichtet werden soll, sondern dass den Studierenden, die zum Beispiel durch ein Auslandssemester, Krankheit oder eine Überschneidung im Stundenplan verhindert sind, durch ein gut begleitetes Online-Portfolio die Möglichkeit geboten wird, sich den Stoff auf andere Weise anzueignen.
Das ist ein hervorragender Plan. Hast du noch etwas zu ergänzen, vielleicht einen Tipp an zukünftige Studierende?
Antwort: Ich würde mir wünschen, dass die Studierenden herkommen, um etwas zu lernen und nicht nur, um einen Abschluss zu machen. Ich halte es für wichtig, auch mal nach links und rechts zu gucken. Das habe ich in meinem Studium auch gemacht. Ich habe Kurse belegt, die ich nicht hätte belegen müssen, die ich mir auch gar nicht anrechnen lassen konnte, aber an die erinnere ich mich heute noch am meisten. Versucht viele der Möglichkeiten an der Uni auszuschöpfen.
Danke für die tollen Schlussworte und deine Zeit.
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