Interviewter: Ivan Fomin Stelle: PhD Student Interviewer:innen: Julian Rudat & Lea Nickel Datum: 09.03.2022
|
Interview:
Hallo Ivan, schön dich bei uns zu haben. Wie kommst du zur Arbeit und wie beginnst du deinen Tag bei STIMULATE?
Antwort:Ich fahre immer mit dem Fahrrad, da habe ich mir die Studentenangewohnheiten beibehalten. Danach beginne ich meinem Arbeitstag mit dem Klassiker: Kaffee holen.
Apropos Studium, war das dein erster Kontakt mit dem Bereich der Medizintechnik und dem Forschungscampus?
Antwort: Ja genau, ich habe mein Bachelorstudium in Medizintechnik 2014 in Magdeburg angefangen. Das war das erste Jahr, in dem dieser Studiengang angeboten wurde. Für mich war es von Anfang an klar, dass ich etwas ingenieurwissenschaftliches studieren werde und die Verbindung zur Medizin fand ich damals schon spannend. Ich konnte im Studium früh praktische Erfahrungen sammeln und habe zum Beispiel in einem Bachelorkurs mit der CT-Gruppe bei STIMULATE zusammengearbeitet. Im Anschluss habe ich auch den Magdeburger Master Medical Systems Engineering besucht und nebenbei am Forschungscampus an dem Tabletop-MRI-Projekt gearbeitet, welches aus der Kooperation mit Boston entstand.
Da du Boston ansprichst: Kannst du erläutern, was es damit auf sich hatte?
Antwort: Dabei handelte es sich um eine Kooperation zwischen dem Forschungscampus und dem Athinoula A. Martinos Center for Biomedical Imaging in Boston, die wiederum eng mit dem MIT und der Harvard Medical School zusammenarbeiten. Begonnen hat die Kooperationen im Rahmen des Tabletop-MRI-Projekts, das von Thomas Witzel und Marcus Prier initialisiert wurde. Der Fokus lag dabei auf der Lehre: Wie kann man Studierenden beibringen, wie ein MRT funktioniert, sei es Hardware- oder Softwareentwicklung. Ich habe währenddessen bereits als Hiwi am Forschungscampus gearbeitet und konnte meine Studienarbeit in diesem Rahmen dann in den drei Monaten, die ich in Boston verbracht habe, abschließen. Mein Aufenthalt wurde dabei teilweise durch ein Stipendium vom STIMULATE Verein finanziell unterstützt.
Was treibt dich persönlich an, weiterhin im Feld der Medizintechnik zu forschen?
Antwort: Meine Hauptmotivation ist die Möglichkeit, dem Menschen durch technische Mittel direkt oder indirekt zu helfen. Natürlich ist das nicht so aktiv, wie das bei Ärtz:innen der Fall ist.
Die Freiheiten, welche man in der Forschung genießt, stellen eine Besonderheit dar. Allerdings bedeutet das auch, sich um seine eigene Finanzierung kümmern und Anträge schreiben zu müssen. Wie hilft dir die Struktur am Forschungscampus, um dich in das Leben als Forscher einzufinden?
Antwort: Was meine Promotion angeht, profitiere ich von dem regen Austausch innerhalb der Forschungsgruppen und mit den industriellen Partnern. Durch den interdisziplinären Ansatz des Forschungscampus bleibt man nicht in seiner eigenen „Blase“, sondern bekommt Anregungen aus verschiedenen wissenschaftlichen Richtungen. So kann man sich auch beim Verfassen von Anträgen Hilfe von den Kolleg:innen und unserer Transfergruppe holen.
Du hast deine Promotion erwähnt. In deiner Masterarbeit hast du bereits einen Demonstrator entwickelt, baust du jetzt darauf auf?
Antwort: Ja, genau. Im Rahmen der Masterarbeit habe ich die Grundlagenforschung für das µRIGS-Projekt abgeschlossen. Nun arbeite ich an der Weiterfinanzierung des Projekts. Das Ziel meiner Dissertation ist die Entwicklung von neuen Methoden in der medizinischen Robotik, sei es in der Mechanik, der Antriebstechnik oder der Software. Allgemein geht es um die Verbesserung des Workflows während bildgestützter minimal-invasiver Eingriffe.
Hast du noch ein Schlusswort für uns?
Antwort: An die Ingenieur:innen: Versucht, frühzeitig praktische Erfahrungen zu sammeln. Die Theorie aus dem Studium ist eine wichtige Grundlage, aber diese auch anwenden zu können ist elementar.
Vielen Dank für deine Zeit, Ivan.
Hier geht's zur Übersicht über alle bisher geführten Interviews.