Am Donnerstag, dem 18.06.2015, findet ab 15.30 Uhr das Medizintechnik-Kolloquium statt.
Vortragender: Jun.-Prof. Dr. Sebastian Zug, FIN-IVS
Ort: Lukasklause, Historischer Saal
Thema: "Industrie 4.0 – Sind die Konzepte auf medizinische Szenarien anwendbar?“
Alle Interessenten sind herzlich eingeladen.
Abstract:
Die Konzepte der Industrie 4.0 und der Cyber-physischen Systeme setzen auf die selbstständige Kooperation und Interaktion von intelligenten Komponenten. Im Hinblick auf die Umgebungsüberwachung bedeutet dies zum Beispiel die adaptive Auswahl und Auswertung der verfügbaren (internen und externen) Sensoren im Sinne der aktuellen Aufgabenstellung. Wenn im industriellen Kontext eine autonome Transportplattform einen expliziten Zugriff auf die Sensordaten Anlagensteuerungen (Zustand, Türstatus), mobilen Geräte (Positionsmessungen, Geschwindigkeit), anderer Robotersysteme (Positionen von Menschen, Abstände, geplante Trajektorien) usw. hat, lassen sich aus der Redundanz erhebliche Gewinne bei der Präzision und Sicherheit der eigenen Anwendung erzielen.
Um sich diese aber zu erschließen ist eine Abkehr von etablierten Entwicklungskonzepten notwendig. Mit der permanenten Anpassung verschieben sich Teile des ingenieurwissenschaftlichen Auswahlprozesses, Aspekte der Fehlererkennung und Behandlung oder die Konfiguration der Verarbeitungskette der Daten von der Designzeit zur Laufzeit der Anwendung. In der Arbeitsgruppe ESS wird hierfür an generischen Ansätzen gearbeitet, die diese adaptive Verzahnung der Komponenten und ihre Orchestrierung unterstützten. So werden beispielsweise Methoden entwickelt, die einen dynamischen Zugriff auf Messdaten, deren generische Bewertung sowie die Evaluation von Situationskontexten sowie die Synchronisation von Messdaten erlauben und damit die Grundlage der intelligenten Kooperation bilden.
Der Vortrag hinterfragt zunächst die Herausforderungen und Voraussetzungen für diese adaptive Konfiguration und diskutiert diese im Kontext industrieller und medizinischer Anwendungen. Darauf aufbauend werden Fragen der notwendigen zeitlichen Abstimmung und qualitativen Bewertung genauer analysiert.