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Interview „Wir sind STIMULATE" mit Benjamin Fritsch

Interviewter: Benjamin Fritsch

Stelle: Co-Founder RAYDIAX, Wissenschaftlicher Mitarbeiter

Interviewer:innen: Julian Rudat & Lea Nickel

Datum: 15.12.2021

 


Wir sind STIMULATE - Benjamin Fritsch

 

Interview:

 

Hallo Benjamin, wir sitzen gerade in deinem Büro. Du hast das große Glück, dir dieses mit zwei aufgeschlossenen Kollegen teilen zu können. Wie ist das für dich?

Antwort:Das hat wirklich viele Vorteile, man kann mit ihnen über alles reden, auch unabhängig von der Arbeit. Ein Kollege bringt die Designkomponente in das technische Feld, was bei Präsentationen, Webseiten oder Abbildungen sehr hilfreich ist. Mit meinem anderen Kollegen kann ich mich immer direkt über meine Arbeit austauschen, da unsere Themen eine große Schnittmenge haben.

Fangen wir nun ganz von vorne an: Wie verlief dein Weg zum Hier und Jetzt?

Antwort: Ich wusste, dass ich etwas Technisches machen wollte. Ich habe dann den Studiengang „Sport und Technik“ an der Otto-von-Guericke Universität gefunden und mich deswegen für Magdeburg entschieden. Nach einem Jahr wechselte ich zur Medizintechnik. Im 5. Semester bin ich dann über das Modul Advanced Medical Engineering zum KIDs-CT gekommen, bei welchem ich eine Ansteuerungssoftware für die Röntgenkomponente entwickelt habe. Anschließend bekam ich eine Hiwi-Stelle und konnte das Thema in meiner Bachelorarbeit weiterführen. Im Anschluss habe ich den Master „Medical Systems Engineering“ angefangen und gleichzeitig Teilzeit bei STIMULATE an der Softwareentwicklung für das CT gearbeitet. Abschließend schrieb ich meine Masterarbeit in Kooperation mit STIMULATE und Hillrom, unserem Zulieferer für Operationstische.

Es ist sehr beeindruckend, dass du seit deinem Bachelor am CT arbeitest. Wie schafft man es, sich so langfristig mit einer Aufgabe zu befassen?

Antwort: Da ich relativ früh bei der Entwicklung des KIDs-CT mitwirken konnte, gab es viele verschiedene Themen zu bearbeiten. Dadurch gab es immer wieder neue Herausforderungen, an denen man täglich wachsen kann. Außerdem ließ sich die Arbeit gut in das Studium eingliedern.

Ich fasse mal zusammen: Student, Hiwi, Bachelorarbeit, Teilzeitstelle, Masterarbeit - und jetzt?

Antwort: Jetzt bin ich Vollzeitmitarbeiter im RAYDIAX-Projekt und gründe dieses demnächst mit meinem Team aus.

Kannst du kurz für die Leser:innen, die damit nicht vertraut sind, erläutern, was RAYDIAX ist?

Antwort: Unser Ziel ist es, das weltweit erste Therapieassistenzsystem zu entwickeln, das speziell für minimal-invasive, CT-geführte Operationen konzipiert wurde. Derzeit werden dafür unter anderem diagnostische CT-Scanner genutzt, die dafür gar nicht ausgelegt sind.

Wo liegt für dich der Reiz darin, von der Uni in die Forschung zu gehen und nun ein eigenes Unternehmen zu gründen?

Antwort: Für mich hat das viele verschiedene Vorzüge. Zum einen erlebt man als Gründungsmitglied eines Start-ups den kompletten Lebenszyklus eines Produktes mit, von der Forschung und Planung zur Entwicklung bis hin zur Zulassung. Zusätzlich zu den Entwicklungsarbeiten kommen aber auch viele andere neue Aufgaben, wie beispielsweise Marketing, Vertrieb und der Kontakt zu den Kliniken, hinzu. Ein weiterer Vorteil ist das Start-up-Leben: Auf der einen Seite kann ich direkt Verantwortung übernehmen und meine Ideen mit in unser Unternehmen einbringen. Zum anderen kommt man auf z.B. Pitch-Veranstaltungen und Workshops mit anderen Start-ups in Kontakt und lernt deren Arbeitsweisen und Projekte kennen.

Am Forschungscampus STIMULATE arbeiten wir sowohl an der konventionellen Grundlagenforschung als auch an deren expliziten Entwicklung und Umsetzung. Das ermöglicht uns, mit Kooperationspartnern gemeinsam Projekte zu erschließen. Was ist deine Erfahrung mit der Entwicklungsarbeit bei STIMULATE?

Antwort: Das ist wirklich ein großer Vorteil am Forschungscampus, den ich damals als Student noch gar nicht so wahrgenommen habe und der auch viel mehr in den Fokus gerückt werden könnte. Dass die Möglichkeit geboten wird, mit etablierten Medizintechnikunternehmen zu kooperieren und dabei beispielsweise seine Masterarbeit zu schreiben, ist ein großer Vorzug und hat mich als Student weitergebracht.

Hast du zum Abschluss noch ein Tipp für Studierende, die das jetzt lesen und sich auch so verwirklichen möchten, wie du?

Antwort:Das Beste ist, ein Projekt zu finden, das einem Spaß macht und dranzubleiben. Man kann auch immer auf die Menschen am Forschungscampus zugehen und sollte alles mitnehmen, was man auf dem Weg lernen kann.

Ein sehr schönes Schlusswort. Danke dir für das Interview.


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