An der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) wurden am Montag, dem
30.07.2018 Phantomexperimente an dem aktuellen C-Arm-Flaggschiff „ARTIS pheno“
der Siemens Healthineers durchgeführt. An diesem STIMULATE-Experiment
waren neben mehreren Ärzten auch Wissenschaftler und Experten der Siemens
Healthineers beteiligt.
Hintergrund der Experimente ist die Erforschung der dynamischen
Perfusionsbildgebung (Visualisierung der Gewebedurchblutung) mittels C-Arm.
Mithilfe eines von Pascal Mier entwickelten Hardwarephantoms, an welchem sich
Perfusionsparameter präzise einstellen lassen, wird die Perfusionsbildgebung
des C-Arms mit der eines konventionellen CTs verglichen. Dabei bildet das CT
den „Goldstandard“, da es durch seine hohe Rotationsgeschwindigkeit den Fluss
des Kontrastmittels sehr akkurat aufnehmen kann.
Das eingesetzte Hardwarephantom soll bei den STIMULATE-Experimenten
die wesentlichen Eigenschaften einer Leber simulieren. Die Experimente dienen
somit auch als Vorbereitung für weiterführende Experimente an der MHH. Hierbei wird u.a. untersucht, wie akkurat sich eine
dynamische Leberperfusion messen lässt und welchen klinischen Mehrwert eine
solche Bildgebung mit sich bringen kann.
Beispielsweise könnte durch eine Leberperfusionsbildgebung im OP direkt nach
einer Tumor-Therapie das Resultat des Eingriffs genauer analysiert werden. Eine
andere Idee besteht darin, durch die gewonnenen Blutflussmessdaten, eine
bessere Planung für die sog. Ablation zur berechnen, bei der durch
Hitzeeinwirkung der Tumor zerstört werden soll. Die Perfusionsdaten könnten
hierbei wertvolle Information über das Kühlverhalten von Blut liefern und somit
die Genauigkeit der Planung erhöhen.
Die Realisierung einer zuverlässigen Perfusionsbildgebung ist ein wichtiger
Aspekt bei der Umsetzung des „One-Stop-Shops“ in Form des mit einem C-Arm
ausgestatteten Angiographierraums.
Teilnehmer: Prof. Wacker, Dr. Werncke, Dr. Hensen, Herr Mier, Herr Frysch, Dr. Kulvait, Dr. Schulz, Dr. Manhart, Herr Dassler
(Autor: Robert Frysch, Juli 2018)