Im Rahmen der Erforschung intrakranieller Aneurysmen wurde federführend durch die Klinik für Neuroradiologie (Prof. Martin Skalej, Dr. Oliver Beuing) ein Gerät zur Diagnostik arterieller Gefäßwände am Forschungscampus STIMULATE in Betrieb genommen. Das Verfahren der optischen Kohärenztomographie (OCT) wird bereits in der Kardiologie genutzt, um die Beschaffenheit von Plaques und möglichen Dislokationen von Stents bewerten zu können. Einzigartig ist, dass das Verfahren eine räumliche Auflösung von weniger als 15 µm sowie eine gute Kontrastierung zur Abgrenzung von Strukturen erlaubt. Somit ist es möglich, die Einzelschichten von Gefäßwänden und ggf. pathologische Veränderungen hochgenau betrachten zu können. Im Rahmen der Arbeitsgruppe um Dr. Oliver Beuing werden u.a. neurovaskuläre Gefäße im ex vivo Experiment untersucht. Von besonderem Interesse ist die Wandbeschaffenheit von Aneurysmen. Da diese Wandstärken von weniger als 50 µm aufweisen können, ist es zum aktuellen Stand der Technik weder mit CT noch MRT möglich, eine Betrachtung der Wandbeschaffenheit durchführen zu können.
Im Rahmen der Forschungsprojekte des Forschungscampus STIMULATE eröffnet das nun verfügbare Verfahren die Erweiterung fluiddynamischer Simulationen (CFD) mit Informationen aus der Gefäßwand (Fluid-Struktur-Interaktion – FSI) sowie die Erforschung neuer Methoden zur Visulisierung der generierten Informationen.
Weiterhin bietet das System auch die Möglichkeit, Studierende sowohl technischer als auch medizinischer Studiengänge im Bereich hochmoderner Bildgebungsverfahren zu schulen.
Die Finanzierung der Geräteanschaffung wurde durch den Europäischen Strukturfond für regionale Entwicklung ermöglicht.
Ansprechpartner:
Prof. Martin Skalej, Dr. Sylvia Saalfeld, Dr. Philip Berg
(Autor: Thomas Hoffmann, Juli 2018)