Unter dem Titel „Neuerungen in der Nanomedizin gegen Krebs in die Kliniken: Hypes, Hoffnungen und Hürden“ veranstaltete die Universitätsklinik für Allgemein-, Viszeral-, Gefäß- und Transplantationschirurgie Magdeburg und die Abteilung für molekulare und experimentelle Chirurgie (MES) mit der Unterstützung der Europäischen Kooperation für Wissenschaft und Technologie (COST) am Forschungscampus STIMULATE einen 2-tägigen NANO2CLINIC Workshop. Interdisziplinär tauschten sich Mediziner:innen und Wissenschaftler:innen aus verschiedenen Fachbereichen zu klinischen Szenarien und deren Modellierung sowie zu neuen Technologien in der Nanomedizin aus.
Die Palette der klinischen Szenarien reichte dabei von interventionellen Nanosystemen über gezielte Immuntherapie, interventionelle Neurologie, Lipid Nanovesikel für die Therapie von Leberkrebs und minimal-invasive Bestrahlungstherapie. Im Agendapunkt „Modellierung klinischer Szenarien“ wurde diskutiert, wie präklinische Modelle der Nanomedizin Einzug in den klinischen Alltag erhalten können; zunächst allgemein und dann an Beispielen, wie einem Transfer über Eigen-Organoide bei Magen-Darm-Krebs und designten Proteinen gegen Entzündungen und Tumorwachstum. Im Mittelpunkt standen auch der Erfahrungsaustausch in der Standardisierung von Prozessen und die Relevanz präklinischer Modelle für radiopharmakologische Innovationen. Im tagesfüllenden dritten Teil des Workshops wurden die neusten Technologien in der Nanomedizin vorgestellt und diskutiert: Nanomedizin für Magen-Darm-Krebs, Einzelketten-Nanopartikel für 2-Photonen-Photoakustik-Bildgebung und Medikamententransfer, extrazelluläre Vesikel zur antibakteriellen Therapie, Disorazole, KI-assistiertes Monitoring von Nanomedizin, theranostische Nanotherapie, Nanopartikel in Tumormodellen sowie die Strategie, wie Nanomedizin besseren Einzug in die Krebstherapie erhalten könnte.
Thematisch passende Einblicke boten sich am Forschungscampus während einer Führung in den MRT- und Angiographie-Laboren, im STIMULATE Showmobil - dem rollenden Forschungslabor des Forschungscampus - sowie beim Partner Neoscan Solutions, der im Nachbargebäude MRT-Geräte für Neugeborene und Kleinkinder herstellt.
(Juni 2022)