Magdeburger Forscher der Otto-von-Guericke-Universität haben ihre Ergebnisse an einem der renommiertesten medizinischen Kongresse in Buenos Aires erfolgreich präsentiert. Im November 2013 trafen sich die weltweit führenden Neuroradiologen, Neurochirurgen und Ingenieure, um die neusten Ergebnisse im Bereich der Gefäßerkrankungen im Gehirn miteinander auszutauschen.
Professor Rüfenacht (Schweiz), PD Janiga (Magdeburg), Professor Lylyk (Argentinien) |
Durch krankhafte Veränderungen von Blutgefäßen kann es zu ballonförmigen Aussackungen dieser Gefäße, sogenannten Aneurysmen, an verschiedenen Orten im menschlichen Körper kommen. Platzt ein solches Aneurysma innerhalb des Gehirns, kommt es zu einer lebensbedrohlichen Hirnblutung, einem hämorrhagischen Schlaganfall, der zum Tod oder zu schwersten Behinderungen führen kann.
Die Forscher des Instituts für Neuroradiologie, der Fakultät für Informatik und des Lehrstuhls für Strömungstechnik arbeiten jahrelang insbesondere bei der Untersuchung erkrankter Gehirngefäße (Aneurysmen) interdisziplinär zusammen. Die Zusammenarbeit wurde bereits in dem vom Land Sachen-Anhalt geförderten Projekts MOBESTAN
(http://www.uni-magdeburg.de/isut/LSS/mobestan_home.html) begonnen und wird im Rahmen des Forschungscampus STIMULATE weitergeführt. Zahlreiche internationale Publikationen dokumentieren diese sehr erfolgreiche Zusammenarbeit.
Der internationaler Wettbewerb "CFD-Ruptur-Challenge" wurde in diesem Jahr von PD Dr. Gábor Janiga und Dipl.-Ing. Philipp Berg organisiert. 26 Forschergruppen aus insgesamt 15 verschiedenen Ländern nahmen an dieser Herausforderung teil und sagten mithilfe von numerischen Blutflusssimulationen die Rupturwahrscheinlichkeit zweier während der Challenge bereitgestellter Aneurysmen voraus. Die Ergebnisse wurden anschließend auf dem Kongress in Buenos Aires präsentiert, wobei sich nachfolgend sehr konstruktive Diskussionen und positive Rückmeldungen ergaben.
Blutflusssimulation in einem Aneurysma |
Aufgrund der hervorragenden Resonanzen konnte sich die Sichtbarkeit der Arbeitsgruppen der Otto-von-Guericke-Universität in diesem Fachbereich beträchtlich verstärken, wodurch in den kommenden Jahren potentielle Kooperationen mit herausragenden Forschungsinstituten ermöglicht werden könnten. Nach ersten Gesprächen mit den verantwortlichen Konferenzorganisatoren ist es außerdem Dr. Janiga gelungen, dass dieser internationale Kongress 2018 voraussichtlich erstmals in Deutschland (Magdeburg) stattfinden wird.
Kontakt:
Dr.-Ing. Gabor Janiga
Tel.: 0391-67-18196
Fax: 0391-67-12840
gabor.janiga@ovgu.de
http://www.uni-magdeburg.de/isut
Institut für Strömungstechnik und Thermodynamik (ISUT)