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Planung für ablative Verfahren in der Krebstherapie

Minimal-invasive perkutane Ablationsverfahren unter radiologische Bildführung sind inzwischen fester Bestandteil moderner multimodaler Tumortherapien. Sie können komplementär zur Tumorchirurgie und zur systemischen medikamentösen Chemotherapie eingesetzt und im Hinblick auf die gute Patiententoleranz und das hohe Sicherheitsprofil repetitiv und prinzipiell auch ambulant durchgeführt werden.

Für die lokale bildgestützte Therapien von umschriebenen Tumoren sind eine Vielzahl von ablativen Verfahren entwickelt worden. Diese basieren auf der lokalen Applikation von Energie oder Therapeutika. So gilt z. B. die interstitielle Brachytherapie als sichere und effektive Ablationstechnik in der kurativen sowie palliativen Radioonkologie. Von großem Interesse ist in diesem Zusammenhang eine prospektive Bestrahlungsplanungssoftware, die während der Intervention in Echtzeit auf der Basis von 3D-Datensätzen Optimierungsvorschläge bezüglich Anzahl und Lage der Applikationskatheter liefert. Gleiches gilt für ablative Verfahren, die thermisch oder durch Druckwellen Gewebe zerstören können und bei denen die Energie ebenfalls durch Nadeln, Sonden oder Katheter appliziert wird. Dabei birgt die Verwendung dynamischer mathematischer Modelle zur Therapieplanung einerhebliches Potential zur Reduktion von Nebenwirkung und der Verbesserung des Therapieergebnisses im Vergleich zu den derzeitigen oftmals phänomenologischen Ansätzen.

Die Integration von unterschiedlichen Bildgebungsmodalitäten zur Darstellung der Planungsdaten wird gemeinsam von der medizinischen Fakultät und der Informatik entwickelt.
Weiterhin fließen in das Projekt Erfahrungen und Ergebnisse aus dem Forschungszentrum „Dynamische Systeme–Biosystemtechnik“ in Bezug auf die mathematische Modellierung und Analyse biologischer Vorgänge ein.
Die Fakultät für Informatik der Otto-von-Guericke-Universität verfügt über ausgewiesene Expertise in der Visualisierung medizinischer Daten.